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AutorenbildStefan Elmshäuser

„Chef, so funktioniert das nicht“. Warum Perspektivwechsel für Arbeitgeber heute so wichtig ist

Aktualisiert: 22. Okt.


von Stefan Elmshäuser

„Mitarbeitende brauchen mehr Leidenschaft und Motivation!“, sagen wir. „Work-Life-Balance? Klingt nett, aber von nichts kommt nichts!“ Sicher, so haben viele von uns früher gedacht.

Wir waren und sind überzeugt: Wer etwas erreichen will, muss hart arbeiten. Engagement war das Nonplusultra, und wer den höchsten Einsatz zeigte, bekam die größten Belohnungen. Aber hier kommt die bittere Wahrheit: Diese Zeiten sind vorbei.


Die Arbeitswelt hat sich verändert – grundlegend. Früher hatten wir als Arbeitgeber das Sagen, und Bewerber strömten zu uns, weil sie einen Job wollten. Heute? Ganz anders. Der Spieß hat sich umgedreht: Wir müssen uns als Arbeitgeber bei den Bewerbern bewerben.


„Mitarbeitende brauchen mehr Leidenschaft und Motivation!“, sagen wir. „Work-Life-Balance? Klingt nett, aber von nichts kommt nichts!“ Sicher, so haben viele von uns früher gedacht.  Perspektivwechsel
Perspektivwechsel - heute für morgen


Warum das alte Denken nicht mehr funktioniert - Zeit für Perspektivwechsel

„Früher hat das doch auch funktioniert“, denken viele. Ja, das mag stimmen – früher. Da konnten wir uns noch leisten, von Mitarbeitenden zu erwarten, dass sie sich mit Leidenschaft reinhängen und die Work-Life-Balance hintenanstellen. Doch der Arbeitsmarkt hat sich verändert, und mit ihm die Erwartungen der Menschen.

Heute wollen die meisten Arbeitnehmer nicht mehr nur „arbeiten“. Sie wollen Leben und Arbeiten in Einklang bringen. Sie suchen Sinn und Erfüllung, nicht nur einen Gehaltsscheck. Und wer diesen Wandel nicht erkennt, wird bald ohne die Talente dastehen, die das Unternehmen voranbringen.

Arbeitgeber müssen heute überzeugen

Vorbei sind die Zeiten, in denen Bewerber sich bei uns beworben haben und wir aus der Fülle der Optionen auswählen konnten. Heute bewerben wir uns bei ihnen – und das ist kein übertriebenes Bild. Die Generation von heute, ob Millennials oder Gen Z, hat andere Prioritäten. Sie wollen Flexibilität, eine gute Arbeitsatmosphäre und vor allem einen Job, der zu ihrem Leben passt – nicht umgekehrt.

Doch viele Unternehmen haben diese Veränderung noch nicht verinnerlicht. Sie glauben weiterhin, dass sie nur das höchste Gehalt bieten müssen, um Talente zu gewinnen. Falsch gedacht. Geld allein reicht nicht mehr aus. Was wir anbieten müssen, ist eine Umgebung, in der Menschen gerne arbeiten – und zwar auf eine Art und Weise, die ihnen Freiheit, Wertschätzung und Sinn bietet.


Der Paradigmenwechsel: Vom Anspruch zur Anziehung

Es geht nicht mehr nur darum, was wir von unseren Mitarbeitenden verlangen, sondern darum, was wir ihnen bieten. Wenn wir weiterhin glauben, dass Menschen sich allein durch den „Drive“ motivieren lassen, sich für die Firma aufzuopfern, liegen wir falsch. Heute wollen Menschen von einem Arbeitgeber angezogen werden, der ihre Werte teilt, ihre Bedürfnisse versteht und ihnen Raum zur Entfaltung gibt

.

Dafür müssen wir unseren Fokus verändern. Anstatt von Mitarbeitenden mehr Leidenschaft zu fordern, sollten wir uns fragen: Wie schaffen wir ein Umfeld, in dem sie gerne leidenschaftlich arbeiten? Anstatt Work-Life-Balance als Hindernis zu betrachten, sollten wir es als Chance sehen, unseren Mitarbeitenden zu zeigen, dass wir ihr Leben als Ganzes respektieren – nicht nur ihre Arbeitskraft.


Flexibilität und Wertschätzung als neue Währung

Unternehmen, die heute auf dem Markt erfolgreich sein wollen, müssen flexible Arbeitsbedingungen bieten. Remote Work, flexible Arbeitszeiten, Sabbaticals – das sind keine netten Extras mehr, das sind oft die Mindestanforderungen, um überhaupt im Wettbewerb um Talente mithalten zu können.

Aber es geht nicht nur um Flexibilität. Es geht auch um echte Wertschätzung. Menschen wollen heute mehr als nur ein Danke in der Weihnachtskarte. Sie wollen sehen, dass ihre Arbeit einen Unterschied macht, dass sie gehört werden und dass ihr Beitrag zählt. Eine Kultur der Anerkennung und der offenen Kommunikation ist entscheidend.


Vom Boss zum Partner

Das hier ist vielleicht der wichtigste Punkt: Der Chef als autoritärer „Macher“ ist ein Auslaufmodell. Stattdessen suchen Mitarbeitende heute nach Führungskräften, die eher als Mentoren und Partner agieren. Menschen wollen nicht mehr nur „geführte“ Mitarbeiter sein, sondern aktive Mitgestalter.

Das bedeutet für uns als Arbeitgeber, dass wir unseren Führungsstil radikal ändern müssen. Empathie, Offenheit und eine klare Vision sind die neuen Grundpfeiler guter Führung. Wer das ignoriert, wird es schwer haben, Mitarbeitende langfristig zu halten und zu motivieren.


Der Schlüssel liegt im Perspektivenwechsel

Die Zeiten, in denen wir als Arbeitgeber allein das Sagen hatten, sind vorbei. Wenn wir die besten Talente anziehen und halten wollen, müssen wir uns aktiv als Arbeitgeber positionieren, der Menschen mehr bietet als nur einen Job. Wir müssen zeigen, dass wir den Wandel verstanden haben und bereit sind, uns auf die neuen Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden einzustellen.


Denn in der neuen Arbeitswelt geht es nicht nur um Leistung und Motivation – es geht darum, gemeinsam zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und eine Arbeitskultur zu schaffen, in der sich jeder Mensch wohl und wertgeschätzt fühlt.


Auch, wenn es manchmal schwerfällt.


 

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