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"Nimm es nicht so persönlich" – Fuck. Doch. Gefühle sind wichtig!


Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört? Wahrscheinlich viel zu oft. Und ja, vielleicht haben Sie ihn sogar selbst schon mal rausgehauen. Klingt nett, oder? Soll dem anderen vermitteln, dass er nicht so übertreiben soll. Aber mal ehrlich: Was steckt wirklich dahinter? Und warum nervt mich dieser Satz so unglaublich?
"Nimm es nicht so persönlich" – Fuck. Doch. Mach es!

„Nimm es doch nicht so persönlich.

Wie oft haben Sie diesen Satz schon gehört? Wahrscheinlich viel zu oft. Und ja, vielleicht haben Sie ihn sogar selbst schon mal rausgehauen. Klingt nett, oder? Soll dem anderen vermitteln, dass er nicht so übertreiben soll. Aber mal ehrlich: Was steckt wirklich dahinter? Und warum nervt mich dieser Satz so unglaublich?


"Nimm es nicht persönlich" – Was soll das eigentlich?

Wenn jemand sagt, du sollst etwas nicht persönlich nehmen, was bedeutet das wirklich? Nichts anderes als: „Deine Gefühle sind hier fehl am Platz.“ Boom. Zack. Damit wird deine emotionale Reaktion einfach aus dem Gespräch gekickt. Ist das fair? Nein, überhaupt nicht! Das ist mehr als nur ein Versuch, das Ganze abzukühlen – es ist ein Weg, das eigentliche Problem nicht anzugehen. Und wer sowas sagt, drängt dich in die Defensive. Plötzlich stehst du da und fragst dich, ob du der Überempfindliche bist. Ergebnis: Gespräch tot, Chance auf echtes Verständnis flöten.


Das Missverständnis von Professionalität

In meiner Arbeit als Coach begegnen mir ständig Leute, die glauben, sie müssten ihre Gefühle im Job schön verstecken. Professionell sein heißt für viele: bloß nicht emotional werden. Aber Leute, das ist absoluter Bullshit. Ohne Emotionen sind wir doch nur halbe Menschen. Wer glaubt, Gefühle aus der Arbeit ausschließen zu können, ignoriert das, was uns wirklich antreibt.

Etwas persönlich zu nehmen, ist nicht gleichbedeutend damit, die Kontrolle zu verlieren oder unprofessionell zu sein. Es zeigt vielmehr, dass dir etwas wichtig ist. Die Ironie? Wir wollen Engagement und Motivation – aber gleichzeitig erwarten wir, dass niemand seine Gefühle zeigt. Das passt doch nicht zusammen.

So geht’s besser – Kommunikation auf Augenhöhe

Statt jemandem zu sagen, er solle etwas nicht persönlich nehmen, wie wäre es mit: „Was hat dich daran so berührt?“ oder „Warum ist dir das so wichtig?“ Diese Fragen zeigen echtes Interesse und öffnen den Raum für eine echte Diskussion. Nicht alles muss sofort in die „Rationalitäts-Kiste“ gesteckt werden. Lasst uns doch mal zugeben, dass die Themen, die uns wirklich beschäftigen, auch immer eine persönliche Seite haben. Ob privat oder beruflich – das spielt keine Rolle.


Emotionen als Treibstoff nutzen

Das Ziel ist nicht, die Gespräche überemotional zu führen oder in Dramen zu versinken. Nein, es geht darum, die Energie, die in unseren Gefühlen steckt, zu nutzen. Sie zeigen uns, was uns wirklich wichtig ist. Wenn wir diese Energie einsetzen, um das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken, anstatt sie zu blockieren, erreichen wir eine ganz neue Ebene des Verstehens.

Also, wenn das nächste Mal jemand emotional auf dich reagiert und du denkst, er nimmt es zu persönlich, dann atme durch. Sag nicht einfach „Nimm es nicht so persönlich.“ Stattdessen: Frag nach. Öffne den Dialog. Du wirst überrascht sein, wie tief ihr dadurch gehen könnt – ohne Eskalation, ohne Abwehrmechanismen.


Emotionen sind Teil der Lösung, nicht das Problem

„Professionell sein“ bedeutet nicht, emotionslos zu sein. Es bedeutet, unsere Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu nutzen. Wenn wir aufhören, Gefühle als Schwäche oder Hindernis zu sehen, schaffen wir ein Umfeld, in dem echte, produktive Kommunikation möglich wird.


Also, mein Appell an euch: Nehmt es persönlich! Denn nur so kommen wir wirklich miteinander ins Gespräch. So lernen und wachsen wir – im Job und im Leben.

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