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Führung ist kein Wunschkonzert – Haltung statt Harmonie

  • Autorenbild: Stefan Elmshäuser
    Stefan Elmshäuser
  • 8. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Warum medizinisches Personal klare Führung braucht – und was das mit guter Teamarbeit zu tun hat

Von Stefan Elmshäuser


Fachkräftemangel, Generationswechsel, neue Arbeitsmodelle – und ein Team, das bitte alles will, aber ohne Kritik: Wer heute führt, ist mehr denn je gefragt. Doch viele Führungskräfte – gerade im Gesundheitswesen – erleben diese Rolle als Balanceakt auf dünnem Eis: alle zufriedenstellen, dabei niemandem auf die Füße treten, und bloß keine Konflikte riskieren.

Das Ergebnis? Führung wird weichgespült. Und genau das ist das Problem.



 

Zwischen Anpassung und Beliebigkeit

Natürlich ist es richtig, auf die Bedürfnisse von Mitarbeitenden einzugehen – das gehört zu moderner Führung. Aber in vielen Kliniken, Praxen und Pflegeeinrichtungen ist etwas gekippt:Aus Führung wird Gefälligkeit.Anforderungen werden zurückgenommen, Rückmeldungen vermieden, unangenehme Themen lieber ganz ausgespart. Aus Angst, Mitarbeitende könnten abspringen.

Doch diese Konfliktscheu bringt keine Stabilität – im Gegenteil. Sie schafft Unsicherheit. Wer nicht weiß, woran er oder sie ist, verliert Orientierung. Und wenn Führung nicht mehr spürbar ist, sinkt nicht nur die Leistungsbereitschaft, sondern auch das Vertrauen.

 

Moderne Führung ≠ Führungslosigkeit

Viele Führungsmodelle liefern wertvolle Impulse – von Situativer Führung bis zu Agilen Konzepten oder Servant Leadership. Aber egal ob Hierarchie flach oder kollegial gestaltet ist:Ein Team braucht Führung – keine Beliebigkeit.

Vertrauen entsteht nicht durch Nettigkeit, sondern durch Klarheit. Ein Team entwickelt sich, wenn es weiß:

  • Wofür stehen wir?

  • Was wird von mir erwartet?

  • Wo sind die Grenzen?

Auch selbstorganisierte Pflege- oder OP-Teams brauchen Führung. Nicht als Kontrolle – sondern als Richtung.

 

Die große Sehnsucht: Ehrliche, faire Führung

Viele glauben, Führung müsse immer weich, harmonisch und konsensorientiert sein, um junge Mitarbeitende zu halten. Doch das ist ein Missverständnis. Gerade die neue Generation will Verlässlichkeit, Feedback, Verantwortung.

Sie wollen gehört werden – ja. Aber sie wollen auch jemanden, der Position bezieht.Führung heißt nicht, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden.Führung heißt, Klartext reden zu können – mit Respekt und auf Augenhöhe.

 

Haltung statt Harmonie

Was gute Führung heute ausmacht? Haltung.

  • Haltung bedeutet, Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie unbequem sind.

  • Haltung bedeutet, Werte nicht nur zu plakatieren, sondern zu leben – auch im Stress.

  • Haltung bedeutet, Grenzen zu setzen, wo sie gebraucht werden. Nicht autoritär – sondern klar, begründet und nachvollziehbar.

Klarheit ist keine Härte – sie ist Fürsorge. Sie schafft Sicherheit.

 

Fazit: Führung braucht Mut. Und Haltung.

In Zeiten des Fachkräftemangels braucht das Gesundheitswesen keine Führung auf Zehenspitzen – sondern Führung mit Rückgrat. Menschen folgen nicht denen, die alles durchgehen lassen. Sondern denen, die Orientierung geben.

Führung ist kein Wunschkonzert. Aber mit Haltung wird daraus eine richtig gute Melodie.

 

Stefan Elmshäuser: Führungskraft seit über 25 Jahren, Geschäftsführer, Mutmacher, Klartextredner


Bald auch als Buch: „Führung ist kein Wunschkonzert – Haltung statt Harmonie“

 

 
 
 

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